Fraunhofer IPM bezieht neues Gebäude am Fraunhofer-Zentrum Kaiserslautern

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Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM bezieht ein neues Gebäude am Fraunhofer-Zentrum in Kaiserslautern. Der 1 500 Quadratmeter große Neubau wurde von der EU, dem Bund und dem Land Rheinland-Pfalz mit insgesamt 9 Millionen Euro finanziert und bietet Platz für 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

© Fraunhofer IPM
Moderne Büros und Laborräume bieten Platz für 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Im Rahmen der Einweihung des Gebäudes am 14. April betonten die rheinland-pfälzische Bildungs- und Wissenschaftsministerin Vera Reiß, Hochschulpräsident Helmut Schmidt und Vertreter der Stadt die Bedeutung der anwendungsorientierten Forschung für den Standort Kaiserslautern. »Das Erfolgsrezept des Standorts Kaiserslautern liegt in der engen Vernetzung aller Akteure – von der Grundlagenforschung über die angewandte Forschung bis in die Wirtschaft. Die Fraunhofer-Einrichtungen sind Motor des Wissenstransfers und somit zentral für die Innovationsstrategie des Landes. Der Neubau für die Abteilung Materialcharakterisierung und -prüfung und damit für die Terahertz-Forschung stärkt nicht nur das Fraunhofer-Zentrum und damit den Standort, sondern ist auch ein weiterer wichtiger Baustein beim Ausbau der Forschungsstruktur im ganzen Land,« betonte Ministerin Reiß. TU-Präsident Schmidt hob die hervorragende Vernetzung von Universität und Fraunhofer-Instituten hervor, von der beide Seiten gleichermaßen profitieren. »Als Mitglied der Science Alliance Kaiserslautern trägt das IPM ebenfalls mit erstklassiger Forschung und exzellenter Ausbildung auf internationalem Niveau zur nationalen Sichtbarkeit des Wissenschaftsstandorts Kaiserslautern bei«, so Schmidt weiter.

Der Neubau bietet zusätzlich zu Büro- und Laborräumen ausreichend Platz für das Anwendungszentrum »TeraTec«, das Terahertz- und Mikrowellen-Messtechniken für Industriekunden zur Verfügung stellt. »Gerade in den letzten Jahren haben sich vielversprechende Anwendungen für die Terahertz-Messtechnik abgezeichnet, insbesondere in den Bereichen Analytik und Schichtdickenmessung«, erläuterte Institutsleiter Karsten Buse. »Erste Produkte wie den Terahertz-Postscanner, der in Postsendungen versteckte Drogen oder Sprengstoffe aufspürt, haben wir mit Partnern aus der Industrie auf den Markt gebracht.« Georg von Freymann, Abteilungsleiter am Standort Kaiserslautern ergänzt: »Mithilfe der Terahertz-Messtechnik sind zum Beispiel sehr genaue Aussagen über die Dicke einzelner Schichten in Mehrschichtsystemen möglich. Das ist sehr wertvoll zum Beispiel im Automobil- oder Flugzeugbau, wo jedes überflüssige Gramm Lack unnötiges Gewicht bedeutet und den Energieverbrauch erhöht.«

Fraunhofer IPM mit Hauptsitz in Freiburg forscht seit 2005 am Standort Kaiserslautern auf dem Gebiet der Materialcharakterisierung und Materialprüfung auf Basis von Terahertz- und Mikrowellen. Keimzelle der heutigen Abteilung mit rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war die Projektgruppe »TeraTec«, die unter dem ehemaligen Institutsleiter Elmar Wagner eingerichtet wurde, um den wenig genutzten Terahertz-Frequenzbereich für industrielle Anwendungen zu erschließen. Unter der Leitung von René Beigang gelang es, die Gruppe aufzubauen, die heute als Abteilung des Fraunhofer IPM ganz im Sinne des Fraunhofer-Modells ein starker Partner sowohl für die Technische Universität Kaiserslautern als auch für die regionale Wirtschaft ist.