Bei Produkten aus Endlosprozessen wie etwa Drähten, Kabeln, Bändern oder auch Rohren, Stangen und Profilen kommt es nicht selten zu Qualitätsproblemen. Die kontinuierlich hohe Beanspruchung lässt die Umformwerkzeuge degradieren. So verschleißen bei der Kaltumformung von Drähten die Ziehsteine nach und nach. Zusätzlich können lokale Defekte an der Oberfläche entstehen, beispielsweise durch Fehler im Ausgangsmaterial. Inspektionssysteme zur Qualitätsüberwachung sollten die Oberfläche des Endlosmaterials daher kontinuierlich, vollständig und vollautomatisch überwachen.
Von Fraunhofer IPM entwickelte Inline-Inspektionssysteme erkennen Oberflächendefekte erstmals bereits während der Produktion: Sie kontrollieren Oberflächen auf Mikrodefekte – vollständig und in Echtzeit. Zum Einsatz kommt dabei modernste, industrietaugliche Kameratechnologie in Verbindung mit hardwarenaher Bildauswertung. Die Messköpfe sind so konstruiert, dass sie den harten Produktionsbedingungen standhalten.
Das »WIRE-HR«-Drahtinspektionsystem von Fraunhofer IPM ist so ausgelegt, dass damit auch Stangen, Rohre und Profile aus unterschiedlichen Materialen geprüft werden können. Dabei werden auf beliebigen Oberflächen selbst wenige Mikrometer große Defekte bei Vorschubgeschwindigkeiten bis 30 m/s detektiert. Da das System dabei sehr große Datenmengen – aktuell bis zu 6 GBit/s – generiert, ist es dem Bediener nicht mehr möglich, diese zu bewerten. Deshalb werden die detektierten Fehler automatisiert und kundenspezifisch einstellbar in Fehlerklassen eingeteilt. Die Fehler werden grafisch anschaulich über dem Wegsignal dargestellt und vollautomatisch über eine Datenschnittstelle an die Anlagensteuerung oder ein Qualitätssicherungssystem weitergegeben.