Für eine 100-Prozent-Qualitätskontrolle in der medizintechnischen Produktion ist Standard-Messtechnik oftmals unzureichend. Zu komplex sind die Messaufgaben und die Prozesse, in die die Messungen integriert werden müssen. Dabei ist eine lückenlos dokumentierte Qualitätskontrolle gerade bei medizinischen Produkten unabdingbar, denn hier können Fehler unmittelbar Folgen auf die Gesundheit von Menschen haben. Medizinische Einwegartikel werden in hohen Stückzahlen hergestellt. Zur Qualitätssicherung ist aber auch hier eine 100-Prozent-Bauteilkontrolle gefordert. Dies ist nur mit Inline-Inspektionssystemen zu erreichen, die auch bei hohem Durchsatz bis in den Mikrometer-Bereich messen.
Fraunhofer IPM entwickelt Spezial-Mikroskopie-Systeme, die Produktionsprozesse in der Medizintechnik vollautomatisch überwachen. Die Mikroskope erkennen Strukturdefekte mikromechanischer Bauteile in einer Größenordnung von wenigen Mikrometern. Eine Herausforderung für die Entwickler sind dabei die nicht planen Geometrien medizinischer Bauteile oder auch Verbundsysteme verschiedener Materialien. Je nach Szenario passt Fraunhofer IPM die Mikroskope an komplexe Geometrien und besondere Eigenschaften an. Für Aufbau und Test der Systeme steht am Institut ein Reinraum der Klassen 100 und 1000 zur Verfügung. So können die Systeme unter den Bedingungen der medizintechnischen Produktion entwickelt und getestet werden. Eine an die Systeme angepasste Software inklusive Datenbankanbindung ist jeweils wichtiger Bestandteil der Inline-Mikroskopie-Systeme von Fraunhofer IPM.