Fraunhofer IPM legt Grundstein für neues Institutsgebäude auf dem Campus der Technischen Fakultät

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Mehr Platz für extrem schnelle, hochpräzise und robuste Messtechnik in Freiburg: Für seine Forschung und Entwicklung erhält das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM ein neues Gebäude. Gebaut wird auf dem Campus der Universität. Nach mehr als vier Jahren Planung wurde am 4. Juli 2017 der Grundstein für das derzeit größte Fraunhofer-Bauprojekt in Baden-Württemberg gelegt.

© K.-U. Wudtke/Fraunhofer IPM
Mit dem Grundstein wurde auch eine Zeitkapsel vergraben, die u. a. zwei Tageszeitungen, Euro-Münzen, Instituts- und Gebäudedokumente sowie Teile verschiedener Messsysteme enthält. Im Bild: Prof. Dr. Karsten Buse (Institutsleiter Fraunhofer IPM), Katrin Schütz (Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau), Dr. Manfred Jagiella (Kuratoriumsvorsitzender), Gabi Rolland (MdL), Prof. Dr. Martin Haag (Bürgermeister, Dezernat für Stadtentwicklung und Bauen), Prof. Dr. Gunther Neuhaus (Vizerektor der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg), Clemens Faller (Leiter Technische Dienste, Fraunhofer IPM), Dr. Patrick Hoyer (Fraunhofer-Gesellschaft), Eric Mertens (Geschäftsführer ksg Architekturbüro) (v.l.n.r.)
© kister scheithauer gross architekten (ksg)
Der Institutsneubau ist als dreizügiges Gebäude mit lichtspendenden Innenhöfen, unterschiedlichen Geschosshöhen und einer von weißen Keramikpanelen geprägten Außenfassade geplant. Die Nutzfläche des Gebäudes umfasst etwa 7.500 m² – rund 2.200 m² davon sind für Büros vorgesehen, 5.300 m² für dringend benötigte moderne Labor-, Werkstatt- und Sondernutzflächen. Das Gebäude soll im ersten Quartal 2020 bezogen werden.

»Baden-Württemberg ist eine der führenden Innovationsregionen Europas. Um diese Position zu sichern, bedarf es stetiger Anstrengungen.« Katrin Schütz, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, unterstrich in ihrem Grußwort anlässlich der Grundsteinlegung für das Fraunhofer IPM die Bedeutung, die Forschung und Entwicklung dabei zukommen: »Das Fraunhofer IPM unterstützt als Innovationstreiber sehr erfolgreich Industrieunternehmen dabei, den Energie- und Ressourceneinsatz in ihren Produktionsprozessen zu senken und die Produktqualität und -zuverlässigkeit zu steigern. Gerade kleine und mittlere Unternehmen profitieren in hohem Maße von der enormen Hightech-Kompetenz der Freiburger Messtechnikspezialisten«, so die Staatssekretärin.

Als Teil des »Sustainable Energy Valley« wird das neue Gebäude die Rahmenbedingungen für die Forschung bei Fraunhofer IPM deutlich verbessern – und damit einen Beitrag zur effizienteren Nutzung von Energie und Ressourcen durch Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Für die Stadt Freiburg, vertreten durch ihren Bürgermeister Prof. Dr. Martin Haag vom Dezernat für Stadtentwicklung und Bauen, bedeutet dies zudem einen wesentlichen Impuls, ihre Stellung als auf Nachhaltigkeit und Ökologie orientierte Stadt weiter zu entwickeln.

Der Neubau hat ein Investitionsvolumen von 43,1 Millionen Euro, die als Sonderfinanzierung von Bund und Land jeweils zu 25 Prozent und zu 50 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) getragen werden. Ergänzend werden vom Land und vom Bund weitere Sonderinvestitionsmittel in Höhe von 14 Millionen Euro jeweils zu 50 Prozent für die Erschließung und Erstausstattung des Instituts bereitgestellt.

Investition mit Perspektive

Fraunhofer IPM entwickelt in Freiburg extrem schnelle und genaue Messtechnik, die auch unter anspruchsvollen Umgebungsbedingungen von der Produktionshalle bis zum Weltraum zuverlässig funktioniert, sowie Materialien und Systeme, um industrielle Prozesse effizienter zu gestalten. »Unsere Partner in die Lage zu versetzen, den Energie- und Ressourceneinsatz zu minimieren und gleichzeitig Qualität und Zuverlässigkeit zu maximieren«, so beschreibt Institutsleiter Professor Buse die wichtigste Aufgabe des Instituts. »Fraunhofer IPM macht Prozesse ökologischer und gleichzeitig ökonomischer und sicherer. Der Neubau ist ideal, um die ständig anspruchsvoller werdenden Aufgaben und die steigende Nachfrage zu adressieren.«

Das neue Gebäude von Fraunhofer IPM wird für 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beste Forschungsbedingungen bieten. Mit ca. 7.500 m2 wird die bisherige Nutzfläche aus Büro-, Besprechungs- und Laborflächen um mehr als 50 Prozent über der heute vorhandenen Fläche liegen. Der bisherige Standort von Fraunhofer IPM in der Heidenhofstraße wird nach Fertigstellung und Bezug des Neubaus auf dem Uni-Campus durch das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE genutzt, welches dort ein Zentrum für Technologien zur Transformation des Energiesystems etablieren will. Die Flächenerweiterung und Ausbaureserven sind für Fraunhofer IPM dringend nötig; auf dem alten Standort waren die Grenzen des Wachstums erreicht. »Der Neubau ermöglicht uns, die Stärken von Fraunhofer IPM weiter auszubauen und nachhaltig fortzuentwickeln«, so Professor Buse. Die Lage auf dem Campus schafft weitere Perspektiven: Mit seinen 30.000 m² lässt das Grundstück Platz auch für künftiges Wachstum, mögliche Erweiterungsbauten und neue Arbeitsplätze.

Seite an Seite mit der Universität

Professor Gunther Neuhaus, Vizerektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, betonte, dass die in Freiburg ohnehin schon sehr starke Vernetzung zwischen Universität und Fraunhofer durch die neue Kooperation direkt auf dem Campus jetzt noch stärker und noch besser werden wird: »Mit dem Leistungszentrum Nachhaltigkeit Freiburg, mit dem neuen Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH) und demnächst mit dem Fraunhofer IPM auf dem Campus schafft Freiburg einen deutschlandweit beachteten, einzigartigen Modell-Campus.« Die Universität Freiburg, daran erinnerte auch Dr. Patrick Hoyer aus der Fraunhofer-Zentrale in München, hatte seinerzeit explizit zugestimmt, dass die Fraunhofer-Gesellschaft dieses Grundstück erhält, welches ansonsten der Universität zur Verfügung gestanden hätte. »Für uns als Forschungs- und Entwicklungsinstitut ist die räumliche Nähe zur Universität Freiburg von unschätzbarem Wert«, pflichtete Professor Buse seinem Kollegen von der Universität bei und ergänzte: »Die Campus-Atmosphäre und der Neubau werden für ein außerordentlich attraktives Studien-, Forschungs- und Arbeitsumfeld sorgen.«

»Mehr Platz für neue Entwicklungen, für neue Arbeitsplätze, für neue Kooperationen und mehr Platz für neue Ideen! – Wir alle am Institut sind dafür sehr dankbar und verfolgen das Neubauprojekt mit wachsender Vorfreude«, sprach Professor Buse auch für die Kolleginnen und Kollegen von Fraunhofer IPM, von denen viele an der Grundsteinlegung teilnahmen. Bezugsfertig soll ihr neuer Arbeitsplatz aller Voraussicht nach Anfang 2020 sein.