Rückverfolgung bis zur letzten Schraube
Die Qualität komplexer Industrieprodukte hängt mitunter von der Qualität eines einzelnen Bauteils ab. Versagt ein Bauteil innerhalb einer Baugruppe, werden nicht selten sämtliche Baugruppen der Serie als potenziell fehlerhaft aussortiert. Kostspielige Rückrufaktionen können die Folge sein. Die Rückverfolgbarkeit auch kleiner, preiswerter Bauteile ist der Schlüssel für die Prozessoptimierung und damit für Qualität und Nachhaltigkeit.
Markierungsfreie Identifikation anhand von Oberflächenmerkmalen
Etablierte Rückverfolgungsverfahren arbeiten mit Bauteilmarkierungen und scheitern daher oftmals an den Kosten: Zusätzliche Produktionsschritte wie das Aufbringen von RFID-Labels oder Data-Matrix-Codes sind notwendig. Viele Markierungstechniken beeinträchtigen zudem die Funktionalität eines Bauteils: Das Eingravieren einer Seriennummer oder das Aufbringen eines Barcodes beispielsweise ist auf Dichtflächen oder dekorativen Oberflächen nicht möglich. Manche Bauteile sind schlicht zu klein, um überhaupt Markierungen aufbringen zu können. Zudem sind viele Marker nicht fälschungssicher.
Track & Trace Fingerprint nutzt stattdessen die individuelle Mikrostruktur von Bauteiloberflächen für die Identifikation. Somit entstehen keine stückzahlabhängigen Kosten und die Funktionalität des Bauteils wird nicht beeinträchtigt.
Datenabgleich im Produktionstakt
Nahezu alle technischen Oberflächen zeichnen sich durch einzigartige, stochastische Merkmale aus – z. B. durch Mikrostrukturen oder Farbtexturen. Track & Trace Fingerprint Inline nimmt definierte Bereiche der Bauteiloberfläche hochaufgelöst mit einem Kamerasystem auf. Aus den spezifischen Strukturverläufen in der Bildaufnahme und deren Position zueinander wird eine charakteristische Bitfolge errechnet, der Fingerprint-Code. Dieser Fingerprint wird zusammen mit einer individuellen ID in einer Datenbank hinterlegt. Bei der späteren Identifizierung wird dieser Vorgang an derselben Bauteilposition wiederholt und der neu ermittelte Fingerprint-Code mit den in der Datenbank hinterlegten Codes abgeglichen. Stimmt der Code überein, ist das Bauteil identifiziert. Die ID wird zurückgeliefert und ermöglicht es somit, dem Bauteil zugeordnete Informationen wie zum Beispiel Mess- oder Herstellungsdaten abzurufen. Der Datenabgleich erfolgt im Produktionstakt und macht Track & Trace Fingerprint zu einem inline-fähigen System.
Geeignet für unterschiedliche Materialien, Bauteilgrößen und -formen
Track & Trace Fingerprint Inline funktioniert für sehr unterschiedliche Bauteilgrößen und -formen: Sehr kleine Flächen auf Leiterbahnen sind ebenso geeignet wie Querschnittsflächen von Stahlprofilen. Auch für rotationssymmetrische Bauteile und sogar deren gekrümmte Mantelflächen ist das Verfahren geeignet. Track & Trace Fingerprint Inline funktioniert bei einer großen Bandbreite an Materialien – von Kunststoffen über präzisionsbearbeitetes Aluminium und Eisenguss bis zu lackierten Oberflächen.