Industrie-Workshop

Neuheiten aus der optischen Verzahnungsmessung

Presseinformation /

Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Forschung und Industrie kamen zum ersten Industrie-Workshop »Optische Verzahnungsmessung« nach Freiburg. Gastgeber Fraunhofer IPM hat die Veranstaltung gemeinsam mit dem Messtechnik-Spezialisten Alicona Imaging GmbH organisiert.

© Fraunhofer IPM
Das von Fraunhofer IPM entwickelte optische Verzahnungsmesssytem »HoloGear« erfasst Zahnflanken nicht nur schnell, sondern auch flächig auf den Mikrometer genau.

Mitte Juni 2018 trafen sich Hersteller und Anwender hochpräziser Verzahnungen sowie Messtechnikspezialisten zum ersten Industrie-Workshop »Optische Verzahnungsmessung« in den Räumen und Laboren von Fraunhofer IPM. Experten aus ganz Deutschland informierten sich in Vorträgen und Gesprächen über die neusten technologischen Entwicklungen zur optischen Verzahnungsmessung. Im Rahmen einer kleinen Ausstellung und Laborführung präsentierte Fraunhofer IPM zwei digital-holographische Messsysteme zur optischen Vermessung von Zahnrädern aus dem Automotive- bzw. Luftfahrtbereich sowie ein Verfahren zur markierungsfreien Bauteilrückverfolgung. Alicona Imaging präsentierte ein optisches Messsystem für kleine Präzisionsverzahnungen.

Optisch statt taktil
Bei der Verzahnungsmessung ist die taktile Stichprobenmessung noch immer Stand der Technik. Typischerweise werden damit vier Zähne pro Zahnrad vermessen. Doch nicht die gesamte Zahnoberfläche wird dabei abgetastet, sondern es werden lediglich zwei Schnitte pro Zahnflanke erfasst. Taktile Messungen sind sehr präzise, für eine vollständige Kontrolle jedoch dauern sie deutlich zu lang. Ein weiterer Nachteil: Fehler, die nicht direkt auf der vermessenen Schnittlinie liegen, bleiben unerkannt. Das ist für viele moderne Fertigungsverfahren und Verzahnungsanwendungen, bei denen es auf sehr hohe Präzision ankommt, inzwischen ein Problem. Immer häufiger ist eine 100-Prozent-Kontrolle aller Bauteile gefordert.

Schnell, flächig und genau
Vor dem Hintergrund wachsender Anforderungen seitens der Industrie bietet die optische Verzahnungsmessung viele Vorteile: Sie ist bedeutend schneller als taktile Messungen und liefert darüber hinaus Daten der gesamten Zahnflankenoberfläche. »Mit optischen Verfahren lässt sich erstmals eine Zahnradproduktion mit 100-Prozent-Kontrolle realisieren«, sagt Dr. Alexander Bertz, Chairman des Workshops und Gruppenleiter am Fraunhofer IPM. Bisher war eine derart exakte Vermessung nur bei Einzelstücken möglich.

Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich begeistert von den Möglichkeiten der vorgestellten Technologien und äußersten einhellig den Wunsch den Industrieworkshop im 2-Jahres-Turnus zu wiederholen. Der nächste Workshop wird also im Jahr 2020 im neuen Institutsgebäude stattfinden.