Karsten Buse – neuer Institutsleiter von Fraunhofer IPM

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© Matthias Heyde /Fraunhofer-Gesellschaft

Zum 1. Januar 2011 hat Prof. Dr. Karsten Buse die Leitung des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg übernommen. Damit verbunden ist eine Professur für Optische Systeme am benachbarten Institut für Mikrosystemtechnik IM-TEK der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Der 44-jährige Physiker Karsten Buse war bislang Professor an der Universität Bonn, wo er seit über 10 Jahren den Heinrich-Hertz-Stiftungslehrstuhl der Deutschen Telekom AG innehatte.

»Sie übernehmen ein gutes Amt«, mit diesen Worten begrüßte Fraunhofer-Vorstand Prof. Ulrich Buller am 19. Januar 2011 den neuen Leiter von Fraunhofer IPM in Frei-burg Prof. Karsten Buse. »Und Sie können stolz sein auf diesen Chef«, wandte er sich an die Adresse der Mitarbeiter. Der Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Hans-Jochen Schiewer, sieht die Berufung von Prof. Buse als Beleg für eine neue Qualität der Zusammenarbeit von Fraunhofer-Gesellschaft und Universitäten. Mit dem neu eingerichteten Lehrstuhl am Freiburger Institut für Mikrosystemtechnik IMTEK, so Schiewer, gelingt ein Brückenschlag zwischen universitärer Forschung und industrieller Umsetzung von Forschungsergebnissen. »Bei der Besetzung der Professur haben wir mit Herrn Buse einen ausgewiesenen Fachmann für Optische Systeme gewonnen, der das Leistungsspektrum der Universität in diesem Bereich weiter verstärken wird. Es ent-steht eine Forschungseinheit, die auf diesem Gebiet bundes-, wenn nicht europaweit einmalig ist.«

Auf die enge Zusammenarbeit mit der Universität freut sich Karsten Buse an seiner neuen Wirkungsstätte ganz besonders. Denn vor allem von der guten Anbindung an die Uni Freiburg durch die Professur für Optische Systeme am Institut für Mikrosystem-technik IMTEK verspricht er sich Einiges: »Die künftig sehr intensive Kooperation von Fraunhofer IPM mit der Universität Freiburg ist für beide Seiten ein großer Gewinn«, sagt Buse. »Zum einen finden Innovationen an der Universität so schneller ihren Weg in die praktische Umsetzung und zum anderen können Grundlagenaspekte, die aus der praktischen Arbeit am Fraunhofer IPM resultieren, in exzellenter Forschungsumge-bung ausgelotet werden.«

Experte für optische Technologien

Der 44-jährige Physiker und zweifache Familienvater Karsten Buse ist ein ausgewiese-ner Experte für optische Technologien. Seit dem Jahr 2000 bis Ende 2010 hatte er den Heinrich-Hertz-Stiftungslehrstuhl der Deutschen Telekom AG an der Universität Bonn inne. Seine Forschungsschwerpunkte setzte er in dieser Zeit in den optischen Materia-lien sowie in der nichtlinearen Optik. Buse entwickelte neue Laserquellen, optisch pa-rametrische Oszillatoren, neue Terahertz-Technologien sowie optische Sensoren und Filter. Besonderen Wert legte er dabei auf die konkrete Anwendbarkeit seiner Arbeiten – z. B. bei der Entwicklung von Display- und Projektionstechniken oder Komponenten für Glasfasernetze. Darüber hinaus beweisen Karsten Buses zahlreichen Patente sowie die Mitgründung der kalifornischen Firma Ondax – bei der er langjähriges Vorstands-mitglied war und heute noch als Berater tätig ist – seine große Erfahrung in der indust-rienahen Forschung und Entwicklung. Für den klaren Praxisbezug seiner Forschungsar-beiten wurde Buse mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem »NASA Technical Briefs Award« (1998) und dem »Karl-Heinz-Beckurts-Preis« (2001).

Karsten Buse studierte und promovierte an der Universität Osnabrück. Nach seiner Ha-bilitation auf dem Gebiet der optischen Materialien ging er 1997 zunächst als DFG-Postdoktorand ans California Institute of Technology in Pasadena, USA, wo er bald zum »Visiting Professor« ernannt wurde. Bis zum Jahr 2007 trieb er dort – parallel zu seinen Aktivitäten in Bonn – die Forschung auf dem Gebiet optischer Datenspeicher und ultraschneller optischer Schalter voran. Daraus entwickelte sich bereits im Jahr 2000 die Firma Ondax in Kalifornien, welche holographische Filter für Telekommunika-tions- und Laseranwendungen herstellt. Darüber hinaus ist Karsten Buse Mitherausge-ber der Fachzeitschrift »Applied Physics: Lasers and Optics«.

Perspektiven und Ziele

Karsten Buse übernimmt die Institutsleitung von seinem Vorgänger Prof. Elmar Wag-ner, der Ende 2010 mit 65 Jahren im Rahmen eines Ehrensymposiums »50 Jahre La-ser« feierlich verabschiedet wurde. »Beeindruckt bin ich vom sehr hohen Leistungs-stand und von der großen Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Fraun-hofer IPM«, sagt Karsten Buse, »hier gibt es für fast jedes Problem eine Lösung – vom Spektrometer für die internationale Raumstation über Module zur thermoelektrischen Energieerzeugung bis hin zu 3D-Werbepostern oder auch Terahertz-Systemen zur be-rührungslosen Sprengstoffdetektion.«

Erstes Ziel von Karsten Buse wird nun sein, die vier bestehenden und durch die Bank erfolgreichen Fraunhofer IPM-Abteilungen an den beiden Standorten Freiburg und Kaiserslautern weiter fortzuführen und strategisch auszubauen: die »Analysen-Messsysteme«, die »Optische Fertigungsmesstechnik«, die »Terahertz-Messtechnik und -Systeme« sowie die »Thermoelektrik und Integrierte Sensorsysteme«. Des Weite-ren will Buse vor allem auf dem Gebiet der optischen Materialien neue, ergänzende Kompetenzen aufbauen, um seine dort vorhandenen Industriekontakte für Fraunhofer IPM erfolgreich nutzen zu können.