Gassensor-Workshop 2017

Gassensoren – stille Helfer in Industrie und Alltag

Gassensoren und Gasmesssysteme sind traditionell wichtige Bestandteile der industriellen Prozess- und Qualitätskontrolle. Innovative Fertigungsmethoden und Systemdesigns eröffnen heute neue Einsatzgebiete für Gassensoren bis in den Konsumgüterbereich hinein. Mehr als einhundert Expertinnen und Experten trafen sich am 16. März am Fraunhofer IPM, um zukünftige Anwendungen und technologische Herausforderungen zu diskutieren.

Werden wir Gassensoren künftig in Smartphones oder Kleidern mit uns tragen? Welche Anforderungen an die Gassensorik stellen neue internationale Abgas-Prüfstandards? Fragen wie diese standen auf der Tagesordnung des 7. Gassensor-Workshops, der sich als Treffpunkt der Gassensor-Community fest etabliert hat. Das thematische Spektrum der insgesamt neun Fachvorträge reichte von komplexen spektroskopischen Systemen für die industrielle Prozessanalytik bis zu miniaturisierten Gassensoren für den Einsatz im häuslichen Alltag.

Ein wichtiger Markttreiber ist auch in der Gasmesstechnik die Automobilindustrie: Bertold Arlitt von der AVL Emission Test System GmbH verglich die Leistungsfähigkeit von FTIR- und QCL-Spektroskopie bei der Abgasmessung vor dem Hintergrund neuer internationaler Abgasmess-Richtlinien. Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Wasserstoff-Sensorik für Brennstoffzellen-Fahrzeuge präsentierte Stefan Raible von der ams Sensor Solutions GmbH. Aber auch in der Umwelt-, Sicherheits- und Medizintechnik – etwa bei Alkoholtests, in der Anästhesie oder als Brandmelder – sind Gassensoren bereits verbreitet. Silke Hoppe von der InfraTec GmbH präsentierte pyroelektrische Sensoren für die Gasanalytik, die bei solchen Anwendungen zum Einsatz kommen.

Dank mikrosystemtechnischer Verfahren lassen sich heute sehr kleine, leichte und langzeitstabile Sensoren herstellen. Diese sind inzwischen so preisgünstig, dass sie zunehmend in Alltagsprodukten eingesetzt werden. Gas- und Feuchtigkeitssensoren zur Luftgüteüberwachung in Innenräumen sind bereits am Markt erhältlich. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten bieten sich in der Umwelttechnik, in Medizin und Pflege oder im Sport- und Fitnessmonitoring. Richard Fix von der Bosch Sensortec GmbH stellte Gassensoren vor, die zukünftig in Smartphones oder Kleidung integriert werden können. Voraussetzung: Die Sensoren müssen unkompliziert in der Handhabung, standardisiert und mobil einsetzbar sein. Wie dies gelingt, ist mit Spannung zu erwarten – neue Erkenntnisse werden beim kommenden Gassensor-Workshop präsentiert, der für den 14. März 2019 in Freiburg geplant ist.