Fahrdrahtabnutzung

Drahtabriss verhindern

Zustandsoonitoring Bahninfrastruktur: Vermessung von Oberleitungen
© Fraunhofer IPM
Kamerabilder des Schleifspiegels eines Oberleitungsdrahts
Zustandsoonitoring Bahninfrastruktur: Vermessung von Oberleitungen
© Fraunhofer IPM
Analyse der Breite des Schleifspiegels eines doppelten Oberleitungsdrahts

Die meisten Züge fahren heute elektrisch und werden durch Oberleitungssysteme mit Strom versorgt. Während der Fahrt schleift der sogenannte Pantograph dauerhaft mit einem gewissen Anpressdruck an der zumeist kupfernen Oberleitung. Auf die Dauer verschleißt die Oberleitung, sodass ein Abriss droht – mit möglicherweise fatalen Folgen. Daher müssen Oberleitungen ersetzt werden, sobald sie eine spezifizierte Dicke unterschritten haben. Bahnunternehmen prüfen daher die Fahrdrahtdicke in regelmäßigen Abständen – nach Möglichkeit schnell und effizient im Regelbetrieb.

Wire Wear Monitoring System WWS

Das von Fraunhofer IPM entwickelte Fahrdrahtabnutzungsmesssystem Wire Wear Monitoring System WWS misst berührungsfrei den Grad der Abnutzung von bis zu zehn Fahrdrähten gleichzeitig. Bei Fahrdrähten mit kreisrundem Querschnitt wird aus der Breite des Schleifspiegels die Restdicke errechnet. Das kamerabasierte Wire Wear Monitoring System WWS nimmt den Schleifspiegel auf und leitet daraus bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h typischerweise alle 13 mm eine Angabe über den Abnutzungsgrad der Drähte ab. Für Fahrdrähte mit untypischen Querschnitten entwickeln wir kundenspezifische Lösungen.  

Aufgrund der hohen Messfrequenz und schnellen Datenverarbeitung eignet sich das Wire Wear Monitoring System WWS für Messungen bei Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h. Mit einer eigenen Beleuchtungseinheit arbeitet das Wire Wear Monitoring System WWS tageslichtunabhängig – also auch bei Nacht, in Tunneln oder unter Brücken.

Die ganze Oberleitung im Blick

Das Wire Wear Monitoring System WWS ist auch Teil des Multisensorsystems Contact Wire Inspection System CIS und dessen Low-Speed-Variante CIS-LS. Diese Systeme erfassen Fahrdrahtabnutzung und Fahrdrahtlage gleichzeitig und erkennen optional auch die Position von Oberleitungsmasten.